Wenn mir als „stille Mitleserin“ eine Bemerkung erlaubt ist: Die Reaktion vom Jugendamt halte ich für ziemlich konstruiert. Die Jugendämter die ich beruflich kenne, sind in erster Linie unterbesetzt und das Personal überarbeitet. Darüber hinaus sehen die Leute dort jeden Tag Dinge, die normale Menschen sich kaum vorstellen können. Die haben ganz andere Sorgen als die, die im Text genannt werden.
Kein Jugendamtmitarbeiter dieser Welt interessiert sich für das Muster eine Tapete, wenn das Kind ansonsten in einem halbwegs akzeptablen Umfeld versorgt wird! Darüber hinaus ist man im Jugendamt immer bestrebt, eine Unterbringung bei Blutsverwandten zu ermöglichen – Pflegefamilien und Heime kosten nämlich Geld, die Großeltern nicht.
So sehr mir die Geschichten hier auch gefallen, aber diese Episode ärgert mich wirklich, da sie ein Bild erzeugt, was bei bestem Willen eine Erfindung des Autors ist oder mit viel Wohlwollen eine maßlose Übertreibung, aber keinesfalls ein realer Vorfall. Ich hoffe, man nimmt mir meine Kritik nicht übel!